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artists
laswell-dubmeltdown.jpg (17240 Byte) dub meltdown
BILL LASWELL & STYLE SCOTT

(WordSound/EfA) (1996)

Unglaublich wuchtige, hypnotische Session zweier großartiger Botschafter des Dub: Des Bassisten BILL LASWELL, bekannt durch unzählige Jazz-, Funk-, Avantgarde- und Ambientproduktionen, enger Freund des Hauses "Word Sound" und quasi der Pate der New Yorker NeoDub-Schule, und STYLE SCOTT, spiritus rector von DUB SYNDICATE und Schlagzeuger auf den meisten On-U Sound-Produktionen.

Eingespielt in den Brooklyner Greenpoint Studios, entfalten sich auf den stoisch konzentrierten, stets leicht variierenden Basslinien der acht Improvisationen prachtvolle psychedelische Dubgewitter. Eine Platte mit den passenden Vibes für die tiefe Nacht. Es ist eine wahre Freude, dem präzisen, variations- und nuanchenreichen Schlagzeugspiel des STYLE SCOTT und den gewaltig sich entwickelnden Spannungsbögen auf "dub meltdown" zu folgen. Abgemischt wurde das musikalische Feuerwerk von den WordSound-Strategen PROFESSOR SHEBAB, I-POWA und von BILL LASWELL persönlich.

Eine gelungene, charmante und überraschende Begegnung zwischen WordSound und On-U Sound ohne modischen Schnickschnack. Auch ohne die vom DUB SYNDICATE oft leicht übertrieben ausgestellten spirituellen Bezüge, auf dem einfachsten musikalischen Nenner beider Labels: Der puren Spielfreude und der Lust am Dub.

  




dub massive chapter one
BILL LASWELL

(Trojan/Rough Trade)
(30.05.2005)

dub massive chapter two
BILL LASWELL

(Trojan/Rough Trade)
(30.05.2005)

Bill Laswell war bereits in den 1970er Jahren sehr vom Reggae beeinflusst. Nun hat er im gigantischen Archiv von Trojan Records seine favorisierten Reggae & Dub Tunes gesucht - und mehr gefunden, als auf eine CD passte.

Nun, Trojan Records hätte das Material durchaus auf Doppel-CD herausbringen können, aber das hätte ja auch weniger Geld bedeutet. Für BILL LASWELL-Fans, auch dank der Notes, die beiden CDs beiliegen, eine sehr interessante Angelegenheit.


billlaswellbookofexit4.jpg (42365 Byte) dub chamber four - book of exit
BILL LASWELL

(Roir/Cargo) (25.11.2002)

roir dub sessions
BILL LASWELL

(
Roir/Cargo) (15.12.2003)

In der jüngeren Vergangenheit spielte BILL LASWELL insgesamt vier Produktionen für das New Yorker Roir-Label ein. 'Roir dub sessions' ist nun eine Zusammenstellung dieser Einspielungen (sacred system - chapter 1 + 2, dub chamber 3 + 4) zum Midprice. Eine günstige Gelegenheit, sich einen Überblick über diese Werke zu verschaffen, ohne viel Geld ausgeben zu müssen. 

Das Roir-Label existiert bereits über zwanzig Jahre und begann einst als reines Musikcassettenlabel mit exzellenten Lizenz-Produktionen im Bereich Industrial Avantgarde, Punk und auch Dub. Obwohl damals schon die bespielte Musikcassette als Tonträger ein Schattendasein fristete: Ein Roir-Tape war etwas Exquisites.

version2version - a dub transmission
BILL LASWELL

(Roir/Cargo) (27.09.2004)

Wieder eine Neue von BILL LASWELL, unter anderem remixtes Material aus einer Session mit JAH WOBBLE vor drei Jahren - oder doch neu? Vier der sechs Tracks sind jedenfalls Zusammenarbeiten mit JAH WOBBLE. Die VÖ ist die fünfte auf dem Roir-Label. Und bereits der Opener 'dystopia' nimmt einen wieder so dermaßen mit auf die Reise, dass man herzlich einladen möchte.

'Dystopia' ist so ziemlich die coolste jazzy Dub-Nummer, die das laufende Jahr hervorgebracht hat. Sie beginnt mit Hammondorgel-Sounds, wie sie in den 1960er Jahren im Film zur Unterlegung psychedelischer Sequenzen genutzt wurden, breit verschafft sich schließlich ein Schlagzeug Raum, und aus der Mitte ein Quell: Bässe. Bald von Tablas begleitet, gewinnt der Hörer das Gefühl, ein Naturereignis zu verfolgen. Kein Vulkanausbruch, eher Sümpfe, die aus einer Laune wild zu brodeln beginnen. 
Neben JAH WOBBLE sind auch BERNIE WORELL (PARLIAMENT, FUNKADELIC, TALKING HEADS) an den Keyboards, KARSH KALE an den Percussions und ABDOU MBOUP an den Drums tätig. 'Simulacra' schreitet im Beat mächtig voran, hält jedoch nicht mehr die elementare Wucht des Vorgängers und wirkt sessionhaft ausprobierend. Auf 'space-time paradox' kommt die Wuchtigkeit zurück, doch nicht ganz so zwingend wie im Opener, Hippiegitarren-Solos tauchen auf, laufen in die Leere. 'Babylon site' bietet keine neuen Überraschungen, hier scheinen die massiven und großartigen Dubs gar den kaum vorhandenen Charakter des Tunes zu kaschieren. 'Night city' thematisiert Schlaflosigkeit und Alptraumängste, Turnhallen-Hall, wühlender Bass, jede Menge Dubs. 'System malfunction': Eine faszinierende, rhythmisch ungewöhnliche 'dub shuffle', die zweite wirklich rundum verzaubernde Nummer. 

Anfang und Ende also vorzüglich; die Brückenpfeiler des Albums, den Weg dazwischen und darüber hätte der Künstler vielleicht etwas zurecht zurren, thematisch dichter gestalten können. Aber das ist LASWELLs Art. Er läßt manch daddelige Takte im Geschehen, als mögen dadurch die kraftvolleren Parts mehr an Transparenz gewinnen.  
Unzählige verblüffende Dub-Effekte und bildstarke Ton-Panoramen überraschen jedoch stets aufs Neue; ungewöhnliche Beats und Bass-Einwürfe, überraschende Richtungsänderungen, wechselnde Tempi bei immer festem Tritt.
Ein außergewöhnlich reichhaltiges Dub-Ereignis in eigener Gewichtsklasse. 

stop the confusion
KEITH LEBLANC
(Collision/Groove Attack) (25.07.2005)

Viele Werkschauen zurzeit. Auch der 'king of the beat' KEITH LEBLANC, Soloartist und Soundtüftler, Schlagzeuger bei TACKHEAD und den meisten On-U Sound-Produktionen, legt nun eine solche vor.
Seine instrumentalen Solowerke, und nur um diese geht es hier, sind leider recht unbekannt geblieben. So bietet 'stop the confusion' für viele eine ausgezeichnete Gelegenheit, in die eigenwilligen, relaxten, stets drumbetonten Soundwelten von Keith Leblanc einmal einzusteigen.
Ich kenne keinen anderen Musiker, der beides, das Schlagzeugspiel wie auch das Programmieren raffinierter Drum-passagen so exzellent versteht. So sind die von ihm produzierten Drum-Dubplates, ein Nebenprodukt seiner Soloprojekte, bei Musikern sehr beliebt.

Hier sind die ausgezeichneten Beats nicht die Begleitung, sondern Inspiration und Idee.  
Unbedingt reinhören und zugreifen!

    
springtime
LIGHTMAN

(Semi Sounds/Finnland-Import) (04.2004)

'Finnische Bonbons'? Mal fragmentarische Riddim-Ideen, mal kleine Reggae-Tunes, alles zwei- bis drei-minütige Instrumentals, erinnern an wehmütige AUGUSTUS PABLO-Stücke und sehnen sich den - nordischen - Frühling herbei.

LIGHTMAN ist ein junger, finnischer Musiker, der Chill Out-Tunes in seinem Homestudio produziert und den Reggae der 70er verehrt. Zwar produziert er alles auf Synthi, benutzt typische Synthisounds jedoch kaum und lässt seine Melodien vorzugsweise von Preset-Sounds  kleiner Instrumente (Melodica, Glockenspiel, Flöten usw.) vortragen - oder sind sie etwa doch original eingespielt? Da muss man schon genauer hinhören: teils - teils.

In manchen Details gelingen LIGHTMAN charmante wie raffinierte Momente, die aufhorchen lassen. Insgesamt bleiben die Stücke wie das Album jedoch zu skizzenhaft und brav, als dass man hier wirklich zugreifen müsste. Immerhin zeichnet LIGHTMAN eine hohe Musikalität, Eigenwilligkeit und Kreativität in der Verschmelzung nordischer Folklore mit karibischem Flair aus. Ein sehr relaxtes Album, das eigentlich auch kein Dub-Album ist, sondern Brücken schlägt zu jamaikanischen Dub-Acts, ohne Dub wirklich einzusetzen. Wer ein besonderes Interesse an 'chilling music' in Begegnung mit jamaikanischem 70s-Instrumental-Style hat, sollte auf jeden Fall mal reinhören.     

tricky turf
LION´S DEN 63

(Echokammer/Indigo
) (13.02.2004)

ALBERT PÖSCHL und NOE NOACK aus München mit der neuesten Arbeit aus ihrer 'Echokammer'. "Und so clashen sich auf diesem Album Dancehall-Reggae-Teilchen mit Punk-Lärm, Oldschool Hip mit Metal-Hop und Gaga gegangene Acid-House-Pianos mit Westerngitarren." (Labelinfo)
the invisible conquest
LIQUID STRANGER

(Interchill/H'Art) (09.11.2007)

Wieder ein fantastisches Dub-Album auf Interchill Records! 
"The invisible conquest" von LIQUID STRANGER, ein Projekt des Schweden MARTIN STAAF, kommt wie Labelpartner ASHTECH zuvor mit unglaublichen Bässen und musikalisch durchdachtem Konzept.

Space Dub in der Spannung dunkler Stadt-Phantasien, wie man sie einst vom New Yorker WordSound-Label geboten bekam, mit Ambient- und Tribal-Akzenten. Gäbe es einen Preis für das meist durchgedubbteste Album des Jahres, das rein instrumentale "the invisible conquest" würde ihn wohl gewinnen! Es ist ungemein fett wie wuchtig und treibt den Hörer durch waghalsige Sound-Achterbahnfahrten. 
Triefend Dub-Öl schmiert links und rechts der Boxen ab, und zunehmend wirkt "the invisible conquest" leider ein wenig dub-überproduziert, nach starkem Auftakt verfetten die musikalischen Ideen, weil ruhige Kontrapunkte fehlen: man wird schnell satt von dem Album.  
Was immer LIQUID STRANGER erobern oder von einer bösen Eroberung berichten wollte, ist eher undurchsichtig, ein soundtechnisch virtuoses Dub-Album ist "the invisible conquest" allemal.
the wolf that house built
LITTLE AXE

(Okeh/BMG) (1995)
Little Axe-hard grind.jpg (11864 Byte)
Dub-Aroma der Saison
Frühjahr 2002
hard grind
LITTLE AXE
(On-U Sound/EfA) (17.05.2002)

Ein drittes Mal folgen Gitarrist Skip McDonald und Freunde alias "Little Axe" den Spuren des Blues in seine Nischen und Sedimente, um aus Legenden und Samples ihre eigenen Essenzen zu destillieren. Ist Blues DAS universelle Metrum? Das Ergebnis ist jedenfalls von großer, hypnotischer Kraft!

Skip McDonald geriet nach seinem Einstieg in die Welt des Erfolgs durch seine Arbeit für die Grandmaster Flash-Crew ("the message") zunehmend in Dub-, Reggae und Funkkontexte. Als Studiomusiker ging er nach England und wurde Gitarrist für Adrian Sherwoods On-U Sound Label und deren Live- und Studioband Tackhead. Im Kern ist die alte Tackhead-Besetzung (Skip McDonald, Doug Wimbish und Keith LeBlance) auch die von Little Axe.
Blues spielt für Skip McDonald seit jeher eine zentrale Rolle. Naheliegend dachte er sich mit Little Axe eine Blues-Dub Adaption aus, die mit "the wolf that house built" 1995 in der Musikpresse joviale Begeisterung auslöste und anständige Verkaufszahlen zu bieten hatte.
Ein Jahr später folgte mit "slow fuse" ein fast kongeniales Album.

"Hard grind" beginnt mit einem Dobro-Gitarrenintro, das an die sparsamen, umso spannender wirkenden Fingerübungen Ry Cooders in "Paris, Texas" erinnert. Das Album spielt mit relaxten, ambienten Mustern und scheint sich komplett einem Trance-Zustand zuzuwenden, aus dem es jedoch immer neu und anders hervorzubrechen weiß. Die äußerst kunstvoll gespielte und eingesetzte Mundharmonika von Alan Glen sorgt dabei lautstark für bizarr korrespondierende Spannungen. Stets geht es um den Blues: scheinbar beiläufig in halb gesprochenen Texten, den Vocal-Samples, die untereinander in Beziehung zu stehen scheinen und suggestiv in gesampelten, gedubbten, sich wiederholenden und verhallenden Themen. Trotz seines ambienten Charakters ist das Album stets konzentriert, detailreich und kraftvoll.

"Little Axe is all about being a small part of a very big thing" sagt Skip McDonald und beschreibt den Blues als etwas Universelles, als metrische Mutter aller nachfolgenden Stile schwarzer Musik: "Blues with different stylistic parameters, no confined to the geography of the Missisippi Delta and twelve-bar structure. I want to leave the gates open." Die technisch eloquente Spielfreude will also nicht nur mit der Vergangenheit spielen und korrespondieren, sie vermitteln und für die Gegenwart aufbereiten. Soundkünstler Adrian Sherwood und Skip McDonald haben nach sechs Jahren Pause des Little Axe-Projekts mit "hard grind" ein grandios ausgereiftes Album produziert, das verblüffende, neue Maßstäbe anzulegen und den Blues wahrlich unserem neuen Jahrtausend zuzuführen weiß.


champagne & grits
LITTLE AXE

(Real World/3VirginU/EMI) (04.10.2004)

Das Projekt LITTLE AXE von SKIP MCDONALD führte erstmals Blues und Dub thematisch zusammen. Mit seinem ersten Album 'the wolf that house built' ist ihm das bereits vortrefflich gelungen. Nachdem sein drittes Album 'hard grind' zur bisher durchdringendsten Begegnung beider Stile wurde, schreitet 'champagne & grits' nun geradewegs in die Tiefen des Blues zurück.  

In den letzten Jahren beschäftigte sich SKIP MCDONALD intensiv mit ihm bis dahin noch nicht bekannten Bluesplatten. 
Das 'champagne & grits' nun selbst ein modernes Blues-Album geworden ist, ist so verblüffend wie selbstverständlich. Richtig dubby sind nur zwei, drei Stücke (Tracks 5+11). Gitarren und Schlagzeug werden zurückhaltend eingesetzt. Lediglich das Bassspiel des stetigen Begleiters DOUG WIMBISH brummt elektrisierend wuchtig wie eh und je. 

Akustische Balladen und Instrumentals auf offen gestimmten Gitarren durchwirken dabei die Tracks in klassischer Bandbesetzung. Das durchgängige Hauptthema der Stücke ist dabei die Verlorenheit des Einzelnen in der modernen Welt und der Sinn, sich zu solidarisieren. Die Mehrheit der Stücke hat einen trotzigen, eigenwilligen Ton, manche laden gar zum Mitsingen ein. Andere wiederum sind stärker melancholisch. 

Eine sehr brillante wie moderne Rhythm & Blues-Platte, deren Charakter Co-Produzent und Mixmaster ADRIAN SHERWOOD treffend beschreibt: 
'Champagne & grits' is "a more song-based album by comparison to 'hard grind', which was much darker and harder. It´s warm but it´s got a lot of minor keys in it, which I like and keep the music connected to the blues." (Adrian Sherwood, zitiert nach Label-Info)

stone cold ohio
LITTLE AXE

(Real World/Virgin/EMI) (13.10.2006)

Fünftes Album von SKIP McDONALD und seinen Mitstreitern. Blues-Dub.
bought for a dollar, sold for a dime
LITTLE AXE

(Real World/Indigo) (11.06.2010)
version2version - a dub transmission
BILL LASWELL

(Roir/Cargo) (27.09.2004)

Wieder eine Neue von BILL LASWELL, unter anderem remixtes Material aus einer Session mit JAH WOBBLE vor drei Jahren - oder doch neu? Vier der sechs Tracks sind jedenfalls Zusammenarbeiten mit JAH WOBBLE. Die VÖ ist die fünfte auf dem Roir-Label. Und bereits der Opener 'dystopia' nimmt einen wieder so dermaßen mit auf die Reise, dass man herzlich einladen möchte.

'Dystopia' ist so ziemlich die coolste jazzy Dub-Nummer, die das laufende Jahr hervorgebracht hat. Sie beginnt mit Hammondorgel-Sounds, wie sie in den 1960er Jahren im Film zur Unterlegung psychedelischer Sequenzen genutzt wurden, breit verschafft sich schließlich ein Schlagzeug Raum, und aus der Mitte ein Quell: Bässe. Bald von Tablas begleitet, gewinnt der Hörer das Gefühl, ein Naturereignis zu verfolgen. Kein Vulkanausbruch, eher Sümpfe, die aus einer Laune wild zu brodeln beginnen. 
Neben JAH WOBBLE sind auch BERNIE WORELL (PARLIAMENT, FUNKADELIC, TALKING HEADS) an den Keyboards, KARSH KALE an den Percussions und ABDOU MBOUP an den Drums tätig. 'Simulacra' schreitet im Beat mächtig voran, hält jedoch nicht mehr die elementare Wucht des Vorgängers und wirkt sessionhaft ausprobierend. Auf 'space-time paradox' kommt die Wuchtigkeit zurück, doch nicht ganz so zwingend wie im Opener, Hippiegitarren-Solos tauchen auf, laufen in die Leere. 'Babylon site' bietet keine neuen Überraschungen, hier scheinen die massiven und großartigen Dubs gar den kaum vorhandenen Charakter des Tunes zu kaschieren. 'Night city' thematisiert Schlaflosigkeit und Alptraumängste, Turnhallen-Hall, wühlender Bass, jede Menge Dubs. 'System malfunction': Eine faszinierende, rhythmisch ungewöhnliche 'dub shuffle', die zweite wirklich rundum verzaubernde Nummer. 

Anfang und Ende also vorzüglich; die Brückenpfeiler des Albums, den Weg dazwischen und darüber hätte der Künstler vielleicht etwas zurecht zurren, thematisch dichter gestalten können. Aber das ist LASWELLs Art. Er läßt manch daddelige Takte im Geschehen, als mögen dadurch die kraftvolleren Parts mehr an Transparenz gewinnen.  
Unzählige verblüffende Dub-Effekte und bildstarke Ton-Panoramen überraschen jedoch stets aufs Neue; ungewöhnliche Beats und Bass-Einwürfe, überraschende Richtungsänderungen, wechselnde Tempi bei immer festen Tritt.
Ein außergewöhnlich reichhaltiges Dub-Ereignis in eigener Gewichtsklasse. 

fire blender
LITTLE TEMPO

(M Records/Cargo) (21.06.2004)

lovegrocerfreshproduce.jpg (24426 Byte) fresh produce
LOVE GROCER
(Dubhead/Indigo) (05.08.2002)
across the valley
LOVE GROCER

(Universal Egg/Cargo) (05.05.2006)



tell it from the heart
LUCIANO

(
minor7flat5/EfA) (05.09.2003)

LUCIANO steht in einem Dub-Magazin freilich in einem artfremden Kontext, dennoch: Diese Platte ist so wundervoll eingespielt, produziert und vor allem besungen, dass sie sich auch für
Dub-O-Rama zur Herzensangelegenheit entwickelt hat.
Dub-O-Rama zur Herzensangelegenheit entwickelt hat.  

Der charismatische Sänger JEPHTER McCLYMONT alias LUCIANO ist nun auch schon einige Jahre im Geschäft und hat sich weltweit eine friedliebende wie begeisterungsfähige Fangemeinde aufgebaut; Menschen eben, die ganz seinem eigenen Naturell entsprechen. LUCIANO fällt durch seine besondere Stimme, seine sehr sanften wie virtuosen Vokals auf und spielt in der gegenwärtigen jamaikanischen Szene fast schon eine Sonderrolle. Er verweigert sich den Dancehall-Grooves und Machismen der Musikszene. Als Rootsman gibt sich zwar sendungsbewusst im Geiste des JAH, verliert sich jedoch nicht in religiösen Allegorien oder biblischem Zorn. Wenn er von 'babylon go down', 'only jah knows' und 'another moses' singt, klingt dies wie eine freundschaftlicher Hinweis, nicht wie eine Predigt. Das zeitbezogene 'bombs' erzählt von seiner Betroffenheit ob der Kriegsbilder vom Irak-Krieg. In der zweiten Hälfte der CD zeigt er uns gar auf drei Tracks sein ebenfalls treffliches Format als Soul-Sänger, ganz phantastisch im ans Ende gestellten Titeltrack, dem Motto der Platte.

Die detailreichen musikalischen Raffinessen von 'tell it from the heart' sind vom Allerfeinsten und machen die Platte, obwohl sie beim ersten Hören eher unspektakulär rüberkommt, zu einem wahren Ohrenschmaus. Roots-Referenz dieses Sommers, eingespielt von einem deutsch-jamaikanischen Produktionsteam, was ebenfalls bemerkenswert ist, zusammen mit großartigen und bestens aufgelegten jamaikanischen Starmusikern.
    
lump dub
LUMP

(Future Dub/Rough Trade) (24.03.2006)

Eigenwillige, allzu selbstreflektierende Tonspielereien in der Spannung von Techno und Dub. 

Hinter dem Künstlernamen verbirgt sich der finnische DJ/Artist/Producer ARTTU SNELLMAN, der den Sprung vom Helsinki-Insider nach London gewagt und dabei gewonnen hat - so ist er immerhin beim Future Dub-Label von JAY HAZE gelandet. 

Auf 'lump dub' leuchtet nur wenig Licht, alles ist dumpf, stampft und wechselt ohne wirkliche Reizeffekte. Prinzipiell ist 'lump dub' clubby und überlegt, in seiner Ausführung jedoch eher unattraktiv bis nervig.


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